News Release

Berufsberatung jugendlicher Allergiker

Peer-Reviewed Publication

Deutsches Aerzteblatt International

Etwa ein Drittel der Auszubildenden in Deutschland hat ein erhöhtes Risiko für Asthma, Allergien und Dermatosen, die beruflich bedingt sind. Katja Radon und Koautoren gehen in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes, basierend auf einer systematischen Literaturrecherche, der Frage nach, was Ärztinnen und Ärzte Jugendlichen mit einer allergischen Sensibilisierung oder einer bereits manifesten allergischen Vorerkrankung mit Blick auf den künftigen Berufsweg raten sollen (Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 519-524).

Der beruflichen Exposition werden international rund 16 Prozent der Asthmaerkrankungen und ein vermutlich hoher Anteil der Handekzeme im Erwachsenenalter zugeschrieben. Allerdings zeigen die vorliegenden Studien nur eine begrenzte Vorhersagekraft der Ausgangsbefunde für die spätere Entwicklung einer berufsspezifischen Krankheit. Daher sollte nur Jugendlichen mit schwerem Asthma oder allergischem Ekzem von einer Tätigkeit in Risikoberufen abgeraten werden. Dazu zählen beispielsweise Friseur, Tierpfleger, Bäcker/Konditor oder Krankenpfleger.

Wichtig erscheint den Autoren, dass Jugendliche mit allergischer Veranlagung über ihr individuelles Risiko und geeignete Präventionsmaßnahmen aufgeklärt werden. Sie sollten über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren nach Expositionsbeginn am Arbeitsplatz in bestimmten Abständen nachuntersucht werden, um gegebenenfalls eine Frühbehandlung und individuelle Schutzmaßnahmen einzuleiten. Treten allergische Reaktionen verstärkt auf, muss im Einzelfall sorgfältig abgewogen werden, ob die Expositionsreduktion ausreicht, um den Beruf weiter ausüben zu können.

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