Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet sieben neue Forschungsgruppen und eine neue Kolleg-Forschungsgruppe ein. Dies beschloss der Hauptausschuss der DFG auf Empfehlung des Senats in Bonn. Die neuen Verb?de erhalten insgesamt rund 27 Millionen Euro inklusive einer 22-prozentigen Programmpauschale f? indirekte Kosten aus den Projekten.
Die maximale F?derdauer der Forschungsgruppen, deren Antragsskizzen seit 1. Oktober 2018 eingereicht wurden, betrè t zweimal vier Jahre. Dies gilt f? zwei der jetzt neu eingerichteten Forschungsgruppen. Antrè e, die auf Skizzen basieren, die vor dem 1. Oktober 2018 eingegangen sind, werden mit einer Laufzeit von zweimal drei Jahren gef?dert. Kolleg-Forschungsgruppen k?nen wie bisher zweimal vier Jahre gef?dert werden.
Zusè©zlich zu den acht Einrichtungen wurde die Verlè gerung von acht Forschungsgruppen, einer Klinischen Forschungsgruppe und zwei Kolleg-Forschungsgruppen f? eine zweite F?derperiode beschlossen. Forschungsgruppen erm?lichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drè genden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Klinische Forschungsgruppen sind zusè©zlich durch die enge Verkn?fung von wissenschaftlicher und klinischer Arbeit charakterisiert. Kolleg-Forschungsgruppen sind wiederum speziell auf geistes- und sozialwissenschaftliche Arbeitsformen zugeschnitten. Im Ganzen f?dert die DFG zurzeit 158 Forschungsgruppen, elf Klinische Forschungsgruppen und 16 Kolleg-Forschungsgruppen.
Die acht neuen Verb?de im Einzelnen (in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulen der Sprecherinnen und Sprecher)
Virulenz bezeichnet das Ausmaï¾, wie stark schèigend ein Erreger auf seinen Wirt einwirkt. Die Forschungsgruppe Ðnsektenimmunitè©, Mikrobiota und Pathogene in einem integrierten Ansatz" will untersuchen, wie sich das Immunsystem des Wirtes und seine Mikrobiota auf ebenjene Virulenz von Erregern auswirkt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler f?ren dazu die bislang unabhè gig bearbeiteten Forschungsgebiete Wirt-Mikroben-Interaktionen, angeborene Immunitè© und bakterielle Resistenzevolution zusammen. Dies wird an verschiedenen Insekten untersucht, die wichtig f? das ï¾kosystem sind, aber auch als Modell in der Evolutionsbiologie und f? die menschliche Gesundheit dienen k?nen. (Sprecher: Prof. Dr. Jens Rolff, FU Berlin)
In vielen Pflanzenarten findet man eine erstaunlich hohe chemische Diversitè© - sowohl bei unterschiedlichen Pflanzen derselben Art als auch innerhalb eines Pflanzenindividuums. Diese Chemodiversitè© kann Auswirkungen auf die Nahrungsnetze einer Pflanze und letztlich auf die gesamte Biodiversitè© haben. Die Forschungsgruppe ?kologie und Evolution intraspezifischer Chemodiversitè© von Pflanzen" will die Chemodiversitè© besser verstehen, etwa inwieweit sie innerhalb von Pflanzenindividuen, zwischen Individuen einer Population und zwischen Populationen variiert. (Sprecherin: Prof. Dr. Caroline M?ler, Universitè© Bielefeld)
Die Forschungsgruppe Фltraschall?erwachung von Faser-Metall-Laminaten mit integrierten Sensoren" will mithilfe gef?rter Ultraschallwellen die Wellenausbreitung in Laminaten erforschen. Dabei sollen nicht nur die physikalischen Phè omene der Wellenausbreitung unter komplexen Umgebungsbedingungen betrachtet werden, sondern auch deren Interaktion mit versteckten Schèen, die Erfassung dieser Wechselwirkungen mit mikrotechnischen Sensoren am Ort des Geschehens und eine Signalverarbeitung zur vollstè digen Schadensdiagnose. (Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Michael Sinapius, TU Braunschweig)
Die bisherige Forschung hat die Zustè de des 19. Jahrhunderts mit zentralisierten Groï¾kirchen und einer Dominanz des europèºschen Christentums oftmals auch in die Vergangenheit r?kprojiziert: Christentum wurde demnach meist als etwas Einheitliches und Europèºsches verstanden. Die Kolleg-Forschungsgruppe will nun ihren Blick stèker auf die titelgebende Ðolyzentrik und Pluralitè© vormoderner Christent?er" richten. So sollen neue Einsichten zu den Christent?ern gewonnen und eine grundlegende Verè derung unserer Vorstellung der Vormoderne erreicht werden. (Sprecherin: Prof. Dr. Birgit Emich, Universitè© Frankfurt/Main)
Materialien mit hoher thermischer und mechanischer Bestè digkeit stehen im Fokus der Forschungsgruppe Ðultifunktionale, grobk?nige, refraktèe Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde f? groï¾volumige Schl?sel-Bauteile in Hochtemperaturprozessen". Auf der Basis von grobk?nigen feuerfesten Keramiken und grobk?nigen refraktèen Metallen wollen die Forscherinnen und Forscher eine neue Generation von Verbundwerkstoffen kreieren, die neue Hochtemperaturanwendungen erm?lichen soll. (Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Christos G. Aneziris, TU Bergakademie Freiberg)
Die Entdeckung von Autoantik?pern, die Antigene im zentralen Nervensystem binden und verschiedene neuropsychiatrische Erkrankungen verursachen, hat zur Etablierung eines neuen Forschungsfelds gef?rt. Hier setzt die Forschungsgruppe Ðathophysiologie autoimmuner Enzephalitiden - SYNABS" an, indem sie klinische Forscherinnen und Forscher mit Grundlagenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Neurophysiologie, -biologie und -immunologie zusammenbringt, um gemeinsam antik?pervermittelte Erkrankungen des Zentralnervensystems zu erforschen. Die Forschungsgrupppe wird gemeinsam mit dem ?terreichischen Fonds zur F?derung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) gef?dert. (Sprecher: Prof. Dr. Christian Geis, Universitè© Jena)
Chronisch entz?dliche Darmerkrankungen sind schubf?mig auftretende Beschwerden, die mit Entz?dungen und Geschw?en des gesamten Magen-Darm-Trakts einhergehen. Die medizinische Forschung geht davon aus, dass die Darmentz?dung weitgehend durch eine ?ermè¹ige Immunantwort auf Umweltreize ausgel?t wird. Die genauen molekularen Ursachen sind jedoch unerforscht. Die Forschungsgruppe Ðas Mikrobiom als therapeutisches Target bei chronisch entz?dlichen Darmerkrankungen" will dies è dern und insbesondere mikrobielle Verè derungen in der Darmmikrobiota der Patientinnen und Patienten untersuchen. (Sprecher: Prof. Dr. Andre Franke, Universitè© zu Kiel)
Die Forschungsgruppe Ðrforschung instationèer Phè omene und Wechselwirkungen beim High-Speed Stall" will offene str?ungsphysikalische Fragen rund um die Aerodynamik von Transportflugzeugen beantworten. Im Mittelpunkt steht vor allem der sogenannte High-Speed Stall: Dabei kommt es durch die f? den schallnahen Geschwindigkeitsbereich typische Ausbildung einer Stoï¾welle zum Str?ungsabriss hinter der Stoï¾welle. Die Forschungsgruppe will hierzu Str?ungsfeldmessungen sowie numerische und experimentelle Studien der physikalischen Mechanismen durchf?ren. Einige Versuche sollen am Europèºschen Transsonischen Windkanal durchgef?rt werden, finanziert durch das Deutsche Zentrum f? Luft- und Raumfahrt und die Helmholtz-Gemeinschaft. (Sprecher: Dr.-Ing. Thorsten Lutz, Universitè© Stuttgart)
Die elf f? eine zweite F?derperiode verlè gerten Verb?de (in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulen der Sprecherinnen und Sprecher und mit Verweisen auf die Projektbeschreibungen in der DFG-Internetdatenbank GEPRIS zur laufenden F?derung):
FOR Тpace-Time Dynamics of Extreme Floods (SPATE)" (Sprecher: Prof. Dr. Andreas H. Schumann, Ruhr-Universitè© Bochum) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/278017089
FOR Ðultiskalen-Analyse komplexer Dreiphasensysteme" (Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Thomas Turek, TU Clausthal) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/276655287
FOR Ðrozessorientiertes Toleranzmanagement mit virtuellen Absicherungsmethoden" (Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Sandro Wartzack, Universitè© Erlangen-N?nberg) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/260682773
KFO Ð¥irus-induced Lung Injury: Pathobiology and Novel Therapeutic Strategies"(Sprecher: Prof. Dr. Werner Seeger, Leiterin: Prof. Dr. Susanne Herold, Universitè© Gieï¾en) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/284237345
FOR Ðroteogenomik der Marinen Polysaccharid Verwertung (POMPU)" (Sprecher: Prof. Dr. Thomas Schweder, Universitè© Greifswald) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/277249973
Kolleg-FOR Ðultiple Secularities - Beyond the West, beyond Modernities" (Sprecherin: Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr, Universitè© Leipzig) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/270328456
FOR Ðemphigus - Von der Pathogenese zur Therapie (Pegasus)" (Sprecher: Prof. Dr. Michael Hertl, Universitè© Marburg) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/289113135
FOR Ð?derung von Diagnosekompetenzen in simulationsbasierten Lernumgebungen an der Hochschule" (Sprecher: Prof. Dr. Frank Fischer, LMU M?chen) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/274698440
FOR Ðkustische Sensornetze" (Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Reinhold Hè-Umbach, Universitè© Paderborn) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/282835863
FOR Ðrforschung der Degeneration und Regeneration von artikulèem Knorpel und subchondralen Knochen in der Osteoarthrose (ExCarBon)" (Sprecherin: Prof. Dr. Susanne Grèsel, Universitè© Regensburg) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/277277765
Kolleg-FOR Цords, Bones, Genes, Tools - Tracking Linguistic, Cultural and Biological Trajectories of the Human Past" (Sprecher: Prof. Dr. Gerhard Jè er, Universitè© T?ingen) https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/256951808
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Weiterf?rende Informationen
Medienkontakt:
Presse- und ï¾ffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de
Ausf?rliche Informationen erteilen auch die Sprecherinnen und Sprecher der Verb?de.
Ansprechpartnerin in der DFG-Geschètsstelle:
Ursula Rogmans-Beucher, Gruppe Qualitè©s- und Verfahrensmanagement, Tel. +49 228 885-2726, ursula.rogmans-beucher@dfg.de
Zu den Forschungsgruppen der DFG: