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Chili-Anbau in Mexiko: Einheimische Bienen profitieren von moderater Brandrodung

Peer-Reviewed Publication

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Sweat Bee in Mexico

image: Sweat bee in Mexico is shown. view more 

Credit: Javier Quezada

Die spezielle Form der Landwirtschaft auf der Halbinsel stammt von den Ureinwohnern, den Maya: Kleinere Landabschnitte werden dabei brandgerodet und später werden darauf verschiedene Feldfrüchte angebaut. Danach liegen diese Flächen für eine gewisse Zeit brach. Dadurch entsteht eine mosaikartige Landschaft: Neben den gerodeten Flächen befinden sich nicht nur Wälder und Felder, die gerade für den Ackerbau verwendet werden, sondern auch große Weideflächen. "Diese sehr unterschiedlichen Habitate bieten für die einheimische Furchenbiene sehr gute Bedingungen", erläutert Prof. Dr. Robert Paxton vom Institut für Biologie der MLU. Gemeinsam mit der Doktorandin Patricia Landaverde-González hat er 37 Ackerflächen auf Yucatán untersucht.

Die Forscher wollten herausfinden, welche Folgen diese Art der Landwirtschaft für die Artenvielfalt und den Bestand der Bienen hat. "Eigentlich geht man davon aus, dass eine so destruktive Landwirtschaft negative Folgen für die Artenvielfalt der Bestäuber - speziell der Bienen - hat", so Landaverde-González. Gibt es weniger Bienen, können auch weniger Pflanzen bestäubt werden - etwa 70 Prozent aller auf Yucatán angebauten Pflanzen sind aber davon abhängig.

Das Forscherteam sammelte und identifizierte Wildbienen auf allen Versuchsflächen, maß die Bestäubungsleistung der Bienen und führte auf Grundlage der gesammelten Daten komplexe statistische Analysen durch. Das Ergebnis: "Die Bestäubung von Chili-Pflanzen ist auf den Flächen deutlich besser, die durch die traditionelle Landwirtschaft bearbeitet werden, die sogar Brandrodung beinhaltet", fasst Biologe Robert Paxton zusammen. Es gebe offenbar keinen direkten, negativen Zusammenhang zwischen moderater Landwirtschaft und dem Furchenbienenbestand. Andere Bienenarten jedoch, so Paxton weiter, würden sich nicht so gut an die Bedingungen vor Ort anpassen - entsprechend sei ihr Bestand wesentlich geringer. Und weiter: "Angrenzende Waldflächen scheinen eine zentrale Rolle zu spielen. Wir haben auf den Ackerflächen mit wenig Restwald auch einen geringeren Bienenbestand ausgemacht", so Paxton.

Die Halbinsel ist auch als Anbaugebiet für weitere prominente Feldfrüchte bekannt: unter anderem Avocados, Bohnen, Passions- und Sternfrüchte. Diese, betonen die Forscher, werden mitunter von anderen Bienenarten bestäubt, die wiederum auf ein naturbelasseneres Umfeld angewiesen sein könnten. Generell zeige die Studie auch, wie wichtig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen moderater Landwirtschaft und dem Schutz der Wälder ist. Nur dadurch lasse sich das Ökosystem erhalten.

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