image: Michael A. Wheeler, PhD, Harvard Medical School, Brigham & Women’s Hospital, USA.
Credit: Michael A. Wheeler, PhD
BOSTON, Massachusetts, USA, 6. Mai 2025 -- In einem fesselnden Genomic Press-Interview, das heute veröffentlicht wurde, enthüllt der aufstrebende Wissenschaftsstar Dr. Michael Wheeler revolutionäre Erkenntnisse darüber, wie Psychedelika die Kommunikation zwischen Gehirn und Immunsystem neu gestalten und damit potenziell Behandlungen für psychiatrische Störungen und Entzündungskrankheiten gleichermaßen transformieren.
Überbrückung der Geist-Körper-Kluft
Als Assistant Professor an der Harvard Medical School und Forscher am Brigham and Women's Hospital steht Dr. Wheeler an der Spitze der Neuroimmunologie, einem Forschungsgebiet, das untersucht, wie Nerven- und Immunsystem interagieren. Seine bahnbrechende Forschung, die kürzlich in Nature (23. April 2025; https://doi.org/10.1038/s41586-025-08880-9) validiert wurde, zeigt, dass Psychedelika wie Psilocybin nicht nur Neuronen beeinflussen, sondern grundlegend die Immunantworten umgestalten, die mit Angst und Stress verbunden sind.
"Wir haben herausgefunden, dass Astrozyten in der Amygdala einen spezifischen Rezeptor namens EGFR verwenden, um stressinduzierte Angst zu begrenzen", erklärt Dr. Wheeler. "Wenn chronischer Stress diese Signalübertragung stört, führt das zu einer Kaskade, an der gehirnresidente Zellen und Immunzellen beteiligt sind, die letztendlich das Angstverhalten verstärken. Faszinierend ist, dass psychedelische Verbindungen diesen gesamten Prozess umkehren können."
Diese Entdeckung stellt einen Paradigmenwechsel im Verständnis des therapeutischen Potenzials von Psychedelika dar. Anstatt nur auf neuronale Bahnen zu wirken, scheinen diese Verbindungen ganze neuroimmunologische Schaltkreise neu zu kalibrieren. Könnte diese duale Wirkung erklären, warum Psychedelika bei verschiedenen Erkrankungen, von Depression bis Sucht, vielversprechend sind? Und könnten sie sich schließlich als nützlich für die Behandlung von Entzündungskrankheiten erweisen, die keine offensichtliche psychiatrische Komponente haben?
Vom Strafverteidiger zum Gehirn-Immun-Erforscher
Dr. Wheelers Weg zu diesem Durchbruch begann an einem unerwarteten Ort – dem Büro des Public Defender in Baltimore City. "Ich hatte das Gefühl, dass die Handlungen der Menschen, die wir verteidigten, so untrennbar mit ihren Umweltbedingungen verbunden waren, einschließlich körperlichem oder emotionalem Missbrauch außerhalb ihrer Kontrolle, dass ich verzweifelt die innere Funktionsweise ihrer Köpfe verstehen wollte", reflektiert Dr. Wheeler.
Diese frühe Erfahrung prägte seine wissenschaftliche Mission, zu entschlüsseln, wie Umweltfaktoren – einschließlich Stress und Trauma – unsere innere Neurobiologie umgestalten. Dieser Leidenschaft folgend, traf er die mutige Entscheidung, während seiner Postdoktorandenausbildung dem Labor eines Immunologen beizutreten, obwohl er keine Erfahrung auf diesem Gebiet hatte.
"Eine der einschüchterndsten Entscheidungen, die ich getroffen habe, war, während meines Post-Docs dem Labor eines Immunologen beizutreten", bemerkt Dr. Wheeler. "Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur in Neurowissenschaften ausgebildet, also war ich nervös, als ich Franciscos Arbeiten über dendritische Zellen und T-Zellen las und nicht wusste, worauf ich mich einließ."
Dieser interdisziplinäre Sprung erwies sich als transformativ. Durch die Zusammenführung von Erkenntnissen aus Neurowissenschaften und Immunologie identifizierte Dr. Wheeler bisher verborgene Kommunikationskanäle zwischen Gehirn und Immunsystem, die erklären könnten, warum traditionelle psychiatrische Behandlungen oft uneinheitliche Ergebnisse liefern.
Kartierung der Gehirn-Körper-Schnittstelle
Dr. Wheelers Labor setzt modernste Technologien ein, darunter genomisches Screening, Einzelzellanalyse und Verhaltensuntersuchungen, um das zu erstellen, was er als "Schaltplan" der Gehirn-Immun-Kommunikation beschreibt.
Die kürzlich in Nature veröffentlichte Studie seines Teams zeigt, dass chronischer Stress, wenn er die normale Signalübertragung in der Amygdala – einer Schlüsselregion des Gehirns für die Verarbeitung von Angst – stört, eine Entzündungskaskade auslöst, an der Immunzellen in den Meningen (den Schutzmembranen, die das Gehirn umgeben) beteiligt sind. Bemerkenswerterweise können Psychedelika diesen Prozess an mehreren Stellen unterbrechen und sowohl die Ansammlung von Immunzellen als auch Angstverhalten reduzieren.
Diese Forschung wirft faszinierende Fragen zu traditionellen Ansätzen bei psychiatrischen Störungen auf. Wenn psychische Erkrankungen signifikante Immunkomponenten haben, müssten wir dann Behandlungsstrategien überdenken, die sich ausschließlich auf Neurotransmitter konzentrieren? Könnten neue therapeutische Wirkstoffe, die sowohl auf neurale als auch auf Immunwege abzielen, wirksamer sein als die aktuellen Optionen?
Mit Blick auf die Zukunft sieht Dr. Wheeler eine Revolution im Denken über neuropsychiatrische Störungen voraus. "Ich bin begeistert von der Aussicht, Gehirn-Körper-Kommunikationsschleifen als grundlegendes Merkmal der Physiologie zu identifizieren", erklärt er. "Oft denken wir über psychische Störungen auf der Grundlage ihrer Verhaltenssymptome nach. Allerdings lassen wir wahrscheinlich viel zugrunde liegende Biologie außer Acht, indem wir uns ausschließlich auf das Gehirn konzentrieren."
Teamwissenschaft und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Dr. Wheeler betont, dass sein Erfolg aus kollaborativer Teamwissenschaft und nicht aus einsamer Genialität resultiert. Als Laborleiter schätzt er es, Menschen mit unterschiedlichem wissenschaftlichen Hintergrund zusammenzubringen, um synergetische Erkenntnisse zu schaffen, die kein Einzelner allein erreichen könnte.
"Mein Lieblingsteil ist es, Menschen mit völlig unterschiedlichem wissenschaftlichem (und persönlichem) Hintergrund ins Labor und in unser Team zu bringen, damit alle zusammenarbeiten", sagt Dr. Wheeler. "Dies erleichtert die Kreuzbestäubung zwischen Ideen, die nur auf organisatorischer Ebene stattfinden könnte."
Dieser Ansatz spiegelt Dr. Wheelers Überzeugung wider – die während seiner Studienzeit an der Johns Hopkins University geformt wurde – dass "man große Wissenschaft nicht allein betreiben kann, jeder braucht ein großes Team". Es ist eine Philosophie, die seinen akademischen Werdegang und seinen Forschungsansatz geprägt hat.
Dr. Michael Wheelers Genomic Press-Interview ist Teil einer größeren Serie namens Innovatoren & Ideen, die die Menschen hinter den einflussreichsten wissenschaftlichen Durchbrüchen von heute hervorhebt. Jedes Interview der Serie bietet eine Mischung aus bahnbrechender Forschung und persönlichen Reflexionen und gibt den Lesern einen umfassenden Einblick in die Wissenschaftler, die die Zukunft gestalten. Durch die Kombination eines Fokus auf berufliche Leistungen mit persönlichen Einblicken lädt dieser Interviewstil zu einer reichhaltigeren Erzählung ein, die Leser sowohl engagiert als auch bildet. Dieses Format bietet einen idealen Ausgangspunkt für Profile, die sich mit dem Einfluss des Wissenschaftlers auf das Feld befassen und gleichzeitig breitere menschliche Themen ansprechen. Weitere Informationen zu den Forschungsleitern und aufstrebenden Stars, die in unserer Serie Innovatoren & Ideen – Genomic Press Interview vorgestellt werden, finden Sie auf unserer Publikationswebsite: https://genomicpress.kglmeridian.com/.
Das Genomic Press Interview in Psychedelics mit dem Titel "Michael A. Wheeler: Psychedelika und neuroimmune Schaltkreise – was für ein seltsamer Trip, in der Tat" ist ab dem 6. Mai 2025 in Psychedelics unter folgendem Hyperlink frei zugänglich: https://doi.org/10.61373/pp025k.0011.
Über Psychedelics: Psychedelics: The Journal of Psychedelic and Psychoactive Drug Research (ISSN: 2997-2671, online und 2997-268X, Print) ist eine hochwertige medizinische Forschungszeitschrift, die von Genomic Press, New York, herausgegeben wird. Psychedelics widmet sich der Förderung des Wissens über das gesamte Spektrum bewusstseinsverändernder Substanzen, von klassischen Psychedelika bis hin zu Stimulanzien, Cannabinoiden, Entaktogenen, Dissoziativa, pflanzlichen Verbindungen und neuartigen Verbindungen, einschließlich Ansätzen zur Arzneimittelentdeckung. Unser multidisziplinärer Ansatz umfasst molekulare Mechanismen, therapeutische Anwendungen, neurowissenschaftliche Entdeckungen und soziokulturelle Analysen. Wir begrüßen vielfältige Methoden und Perspektiven, von grundlegender Pharmakologie und klinischen Studien bis hin zu psychologischen Untersuchungen und gesellschaftlich-historischen Kontexten, die unser Verständnis dafür verbessern, wie diese Substanzen mit der menschlichen Biologie, Psychologie und Gesellschaft interagieren.
Besuchen Sie die Virtuelle Bibliothek von Genomic Press: https://issues.genomicpress.com/bookcase/gtvov/
Journal
Psychedelics
Method of Research
News article
Subject of Research
People
Article Title
Michael A. Wheeler: Psychedelics and neuroimmune circuits—what a strange trip, indeed
Article Publication Date
6-May-2025
COI Statement
The author declared no conflict of interest.