News Release

Wegweisende ADHS-Forscherin enthüllt biologische Pfade von Genen zum Verhalten

Barbara Frankes bahnbrechende Arbeit transformiert das Verständnis von Entwicklungsstörungen durch innovative molekulare Ansätze

Reports and Proceedings

Genomic Press

Barbara Franke, PhD

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Barbara Franke, PhD, Radboud University Medical Center & Donders Institute, The Netherlands.

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Credit: Barbara Franke, PhD

NIMWEGEN, Niederlande, 27. Mai 2025 – In einem umfassenden Genomic Press Interview, das heute veröffentlicht wurde, enthüllt Professorin Barbara Franke ihre bemerkenswerte wissenschaftliche Reise vom wissbegierigen Kind, das von der Natur fasziniert war, zu einer der weltweit einflussreichsten Forscherinnen in der biologischen Psychiatrie. Die Molekularpsychiaterin an der Radboud-Universität hat unser Verständnis davon, wie genetische Variationen zu verändertem Verhalten bei neurologischen Entwicklungsstörungen führen, insbesondere bei ADHS, grundlegend transformiert.

Von HeLa-Zellen zum menschlichen Verhalten

Professor Frankes Karriereweg nahm während einer praktischen Übung zur DNA-Isolierung aus HeLa-Zellen eine unerwartete Wendung. „Ich verliebte mich in die Molekulargenetik", erinnert sie sich und beschreibt, wie dieser entscheidende Moment ihren Fokus vom Studium der Menschenaffen in Afrika zur Entschlüsselung der molekularen Geheimnisse menschlichen Verhaltens verschob. Dieser Übergang führte sie schließlich zur psychiatrischen Genetik, wo sie ihre wahre Berufung in der Auseinandersetzung mit der kontroversen und missverstandenen Natur von ADHS fand.

Mit über 500 begutachteten Publikationen hat sich Professorin Franke unter den weltweit 1% meistzitierten Wissenschaftlern etabliert. Ihre Arbeit geht weit über die traditionelle Genidentifikation hinaus und verwendet innovative Ansätze, die mehrere wissenschaftliche Disziplinen überbrücken. „Ich bin absolut erstaunt, wie viel wir bereits über die biologischen Pfade und hirnzellulären Substrate, die psychiatrischen Erkrankungen zugrunde liegen, mit datenwissenschaftlichen Methoden lernen können", bemerkt sie, während sie die unverzichtbare Rolle der experimentellen Validierung betont.

Brücken zwischen Disziplinen bauen

Professorin Frankes Führungsrolle bei der Gründung mehrerer internationaler Forschungskonsortien, einschließlich der International Multicentre persistent ADHD Collaboration (IMpACT) und des ECNP Network ADHD across the lifespan, demonstriert ihr Engagement für kollaborative Wissenschaft. Als Gründungsmitglied des Psychiatric Genomics Consortium (PGC) erkannte sie früh, dass die Weiterentwicklung der psychiatrischen Genetik eine beispiellose internationale Zusammenarbeit erforderte.

Ihre Forschungsphilosophie kombiniert modernste Bioinformatik mit experimentellen Modellen, die von Fruchtfliegen bis zu humanen induzierten pluripotenten Stammzellen reichen. Dieser vielschichtige Ansatz wirft faszinierende Fragen auf, wie genetische Variationen sich in Verhaltensunterschiede übersetzen und ob das Verständnis dieser Mechanismen zu personalisierteren Behandlungen für neurologische Entwicklungsstörungen führen könnte.

Eine neue Vision für die psychiatrische Klassifikation

Als derzeitige Leiterin der Abteilung für Medizinische Neurowissenschaften am Radboud University Medical Center hegt Professorin Franke ehrgeizige Ziele. „Wir brauchen immer noch eine neue Nosologie in der Psychiatrie, und ich möchte dazu beitragen, indem ich Gene und Signalwege identifiziere", erklärt sie. Ihr jüngster Vorstoß in die Epigenetik-Forschung erforscht, wie Umweltfaktoren mit genetischen Veranlagungen interagieren und möglicherweise neue Wege für Präventions- und Interventionsstrategien eröffnen.

Die mit dem Orden vom Niederländischen Löwen ausgezeichnete Ritterin nähert sich ihrer Arbeit mit einer Philosophie, die durch das deutsche Sprichwort eingefangen wird, nach dem sie lebt: „Die Suppe wird nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wird". Diese ausgewogene Perspektive hat es ihr ermöglicht, komplexe wissenschaftliche Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig die nächste Generation von Forschern zu betreuen.

Wirkung über das Labor hinaus

Der Einfluss von Professorin Franke erstreckt sich über ihre wissenschaftlichen Beiträge hinaus. Ihr Mentoring-Ansatz „erst springen, dann denken" hat unzählige junge Wissenschaftler, insbesondere Frauen, dazu befähigt, Chancen in wettbewerbsintensiven Forschungsumgebungen zu ergreifen. Diese Philosophie wirft wichtige Fragen auf, wie sich die wissenschaftliche Kultur entwickeln könnte, wenn mehr Forscher kalkulierte Risikobereitschaft und schnelle Entscheidungsfindung annehmen würden.

Das Interview enthüllt faszinierende Einblicke in Professorin Frankes jüngsten Schritt in die Epigenetik, wobei sie fortschrittliche Einzelzell-Auflösungstechniken zur Untersuchung von DNA-Modifikationen und Transkriptomen verwendet. Diese hochmodernen Ansätze könnten potenziell Biomarker für das Ansprechen auf Behandlungen identifizieren oder kritische Zeitfenster für Interventionen während der Gehirnentwicklung aufdecken.

Während psychiatrische Erkrankungen weiterhin Millionen weltweit betreffen, bietet die Arbeit von Professorin Franke Hoffnung auf verbesserte Diagnose und Behandlung. Ihre Integration von Molekularbiologie, Neurowissenschaften und klinischer Psychiatrie veranschaulicht den interdisziplinären Ansatz, der zur Bewältigung komplexer Hirnstörungen erforderlich ist. Die Frage bleibt: Wie schnell können diese biologischen Erkenntnisse in greifbare Verbesserungen der Patientenversorgung umgesetzt werden?

Dr. Barbara Frankes Genomic Press Interview ist Teil einer größeren Serie namens Innovators & Ideas, die die Menschen hinter den einflussreichsten wissenschaftlichen Durchbrüchen von heute hervorhebt. Jedes Interview der Serie bietet eine Mischung aus modernster Forschung und persönlichen Reflexionen und bietet den Lesern einen umfassenden Blick auf die Wissenschaftler, die die Zukunft gestalten. Durch die Kombination eines Fokus auf berufliche Errungenschaften mit persönlichen Einblicken lädt dieser Interviewstil zu einer reichhaltigeren Erzählung ein, die die Leser sowohl fesselt als auch bildet. Dieses Format bietet einen idealen Ausgangspunkt für Profile, die sich mit der Wirkung des Wissenschaftlers auf das Feld befassen und gleichzeitig breitere menschliche Themen berühren. Weitere Informationen zu den Forschungsleitern und aufstrebenden Stars, die in unserer Innovators & Ideas – Genomic Press Interview-Serie vorgestellt werden, finden Sie auf unserer Publikationswebsite: https://genomicpress.kglmeridian.com/.

Das Genomic Press Interview in Genomic Psychiatry mit dem Titel „Barbara Franke: Understanding the biological pathways from genes to altered behaviour in neurodevelopmental conditions like ADHD – paving the way for improved understanding and care in psychiatry" ist am 27. Mai 2025 in Genomic Psychiatry frei zugänglich über Open Access unter folgendem Hyperlink verfügbar: https://doi.org/10.61373/gp025k.0053.

Über Genomic Psychiatry: Genomic Psychiatry: Advancing Science from Genes to Society (ISSN: 2997-2388, online und 2997-254X, gedruckt) stellt einen Paradigmenwechsel in Genetikzeitschriften dar, indem Fortschritte in Genomik und Genetik mit Fortschritten in allen anderen Bereichen der zeitgenössischen Psychiatrie verwoben werden. Genomic Psychiatry veröffentlicht hochwertige medizinische Forschungsartikel aus jedem Bereich innerhalb des Kontinuums, das von Genen und Molekülen bis zu Neurowissenschaften, klinischer Psychiatrie und öffentlicher Gesundheit reicht.

Besuchen Sie die Genomic Press Virtual Library: https://issues.genomicpress.com/bookcase/gtvov/

Unsere vollständige Website finden Sie unter: https://genomicpress.kglmeridian.com/


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