image: Camilo de la Fuente-Sandoval, MD, PhD, Instituto Nacional de Neurología
y Neurocirugía, Mexico
Credit: Camilo de la Fuente-Sandoval, MD, PhD, Instituto Nacional de Neurología y Neurocirugía, Mexico
MEXIKO-STADT, MEXIKO, 29. Juli 2025 -- In einem aufschlussreichen Genomic Press Interview, das heute in Brain Medicine veröffentlicht wurde, teilt Dr. Camilo de la Fuente-Sandoval mit, wie persönliche Geschichte und wissenschaftliche Leidenschaft zusammenkamen, um bahnbrechende Fortschritte in der Vorhersage der Schizophreniebehandlung zu schaffen. Der angesehene Neurowissenschaftler, kürzlich mit dem prestigeträchtigen Global Schizophrenia Award 2024 der Schizophrenia International Research Society ausgezeichnet, hat ein einzigartiges Forschungsparadigma etabliert, das modernste Bildgebung mit umfassender klinischer Versorgung in einem der bevölkerungsreichsten städtischen Zentren Lateinamerikas verbindet.
Vom politischen Exil zur wissenschaftlichen Exzellenz
Der Weg, der Dr. de la Fuente-Sandoval zu einer führenden Stimme in der Psychoseforschung machte, begann mit Vertreibung. Sein Vater, ein Forscher, der aus politischen Gründen gezwungen war, Chile zu verlassen, sah seine wissenschaftliche Laufbahn abrupt beendet. Diese Familiengeschichte unterbrochener wissenschaftlicher Bestrebungen wurde zu einer treibenden Kraft, die später die Entschlossenheit des jüngeren de la Fuente-Sandoval prägen sollte, etwas Dauerhaftes in der neurowissenschaftlichen Forschung aufzubauen.
Während seiner Facharztausbildung für Psychiatrie am Instituto Nacional de Neurología y Neurocirugía fesselten ihn Patienten mit Psychose. Angeleitet von seinem Mitbewohner Ariel Graff-Guerrero, der eine fortgeschrittene neurowissenschaftliche Ausbildung absolviert hatte, begann Dr. de la Fuente-Sandoval mit Spektroskopie-Studien, die das Verständnis der Mechanismen früher Psychosen grundlegend verändern sollten. Diese ersten Untersuchungen sowohl bei klinischen Hochrisikopersonen als auch bei Patienten mit erster Psychoseepisode enthüllten neurochemische Veränderungen, die der klinischen Beobachtung zuvor verborgen geblieben waren.
Der Erfolg dieser frühen Studien veranlasste die Institutsleitung, ihm Laborräume anzubieten, was die Gründung dessen katalysierte, was zum Labor für Experimentelle Psychiatrie werden sollte. Diese Gelegenheit löste eine ehrgeizige Vision aus: die Entwicklung von Bildgebungsmarkern, die die Behandlungsauswahl leiten könnten, anstatt sich auf den traditionellen Versuch-und-Irrtum-Ansatz zu verlassen, der eine wirksame Intervention bei jungen Menschen mit ersten psychotischen Episoden oft verzögert.
Revolutionäres Versorgungsmodell in ressourcenbegrenzten Umgebungen
Im Großraum Mexiko-Stadt mit 22 Millionen Einwohnern tätig, wo die Ressourcen für psychische Gesundheit stark begrenzt bleiben, hat Dr. de la Fuente-Sandoval ein innovatives klinisches Forschungsökosystem entwickelt. Sein Team etablierte eine spezialisierte Ambulanz mit Psychiatern, die dem Labor angeschlossen sind, während gleichzeitig umfassende Bewertungsprotokolle in der Notaufnahme implementiert wurden.
Dieser integrierte Ansatz stellt sicher, dass Patienten mit erster Psychoseepisode eine sofortige, gründliche Bewertung erhalten, einschließlich routinemäßiger Labortests, Kopf-CT-Scans und selektiver Lumbalpunktionen nach klinischem Ermessen. Bemerkenswerterweise wird bei etwa 8% der Patienten mit erster Psychoseepisode festgestellt, dass sie sekundäre Ursachen wie virale Enzephalitis oder Autoimmunerkrankungen haben. Könnte dieser systematische Screening-Ansatz, wenn er breiter implementiert würde, Fehldiagnosen und unangemessene Behandlungen in ähnlichen Patientenpopulationen weltweit verhindern?
Alle Patienten werden innerhalb von 24 Stunden nach der Notaufnahme umfassend untersucht, einschließlich neuropsychologischer Tests und MRT-Studien. Dieses schnelle Bewertungsprotokoll erfüllt zwei Zwecke: Es ermöglicht den sofortigen Behandlungsbeginn und generiert gleichzeitig wichtige Forschungsdaten. Der gesamte Prozess erfolgt kostenlos für die Patienten und adressiert gleichzeitig wissenschaftliche Fragen und Zugangsbarrieren zur Gesundheitsversorgung.
Glutamat: Das fehlende Puzzleteil in der Behandlungsvorhersage
Der bedeutendste Beitrag des Labors konzentriert sich auf Entdeckungen zur Glutamat-Dysfunktion bei früher Psychose. Durch anspruchsvolle MRT-Spektroskopie-Techniken, die bei antipsychotika-naiven Patienten angewendet wurden, identifizierte das Team von Dr. de la Fuente-Sandoval erhöhte Glutamatspiegel speziell im assoziativen Striatum. Noch wichtiger: Sie zeigten, dass sich diese Erhöhungen nach wirksamer antipsychotischer Behandlung normalisieren.
Diese Entdeckung eröffnet beispiellose Möglichkeiten für die Behandlungspersonalisierung. Anstatt Patienten wochenlang oder monatelang potenziell unwirksamen Medikamenten auszusetzen, könnten Kliniker bald die Behandlungsreaktion durch Baseline-Neuroimaging-Bewertungen vorhersagen. Welche Auswirkungen könnte dies auf die Verkürzung der Dauer unbehandelter Psychosen haben, einem Faktor, der stark mit Langzeitergebnissen verbunden ist? Das Potenzial, Patienten von Anfang an mit optimalen Behandlungen zu verbinden, stellt einen Paradigmenwechsel in der psychiatrischen Versorgung dar.
Die Forschung erstreckt sich über Glutamat hinaus auf Elektrophysiologie, kognitive Bewertung und Entzündungsmarker. Dieser multidimensionale Ansatz erkennt Psychose als komplexes Phänomen an, das gleichermaßen ausgefeilte Untersuchungsstrategien erfordert. Durch die Integration mehrerer biologischer Marker arbeitet das Labor an umfassenden Vorhersagemodellen, die die klinische Entscheidungsfindung transformieren könnten.
Aufbau globaler Kooperationen aus dem globalen Süden
Trotz geografischer und ressourcenbedingter Einschränkungen hat Dr. de la Fuente-Sandoval sein Labor an der Spitze der internationalen Schizophrenieforschung positioniert. Seine Führungsrolle in der ENIGMA Clinical High Risk for Psychosis Working Group erleichtert den Datenaustausch und kollaborative Analysen über Kontinente hinweg. Diese Beteiligung stellt sicher, dass Erkenntnisse aus lateinamerikanischen Populationen zum globalen Verständnis der Psychosemechanismen beitragen.
Der Erfolg des Labors stellt Annahmen darüber in Frage, wo modernste Neurowissenschaft gedeihen kann. Durch die Nutzung der großen Patientenpopulation von Mexiko-Stadt in Kombination mit rigoroser wissenschaftlicher Methodik generiert das Team Erkenntnisse, die in besser ausgestatteten, aber kleineren Forschungsumgebungen nicht verfügbar sind. Wie könnten andere Forscher in ressourcenbegrenzten Umgebungen dieses Modell replizieren, scheinbare Nachteile in wissenschaftliche Chancen zu verwandeln?
Das Interview mit Dr. de la Fuente-Sandoval bei Genomic Press ist Teil einer größeren Serie namens Innovatoren & Ideen, die die Menschen hinter den einflussreichsten wissenschaftlichen Durchbrüchen von heute hervorhebt. Jedes Interview der Serie bietet eine Mischung aus modernster Forschung und persönlichen Reflexionen und bietet den Lesern einen umfassenden Blick auf die Wissenschaftler, die die Zukunft gestalten. Durch die Kombination eines Fokus auf berufliche Leistungen mit persönlichen Einblicken lädt dieser Interviewstil zu einer reichhaltigeren Erzählung ein, die die Leser sowohl einbezieht als auch bildet. Dieses Format bietet einen idealen Ausgangspunkt für Profile, die den Einfluss des Wissenschaftlers auf das Feld erforschen und gleichzeitig breitere menschliche Themen berühren. Weitere Informationen zu den Forschungsleitern und aufstrebenden Stars, die in unserer Interviewserie Innovatoren & Ideen - Genomic Press vorgestellt werden, finden Sie auf unserer Publikationswebsite: https://genomicpress.kglmeridian.com/.
Das Genomic Press Interview in Brain Medicine mit dem Titel "Camilo de la Fuente-Sandoval: Glutamat als Biomarker für das Behandlungsansprechen bei Schizophrenie im Frühstadium" ist am 29. Juli 2025 kostenlos über Open Access in Brain Medicine unter folgendem Hyperlink verfügbar: https://doi.org/10.61373/bm025k.0092.
Über Brain Medicine: Brain Medicine (ISSN: 2997-2639, online und 2997-2647, Druck) ist eine hochwertige medizinische Forschungszeitschrift, die von Genomic Press, New York, veröffentlicht wird. Brain Medicine ist ein neues Zuhause für den interdisziplinären Weg von Innovation in der fundamentalen Neurowissenschaft zu translationalen Initiativen in der Gehirnmedizin. Der Umfang der Zeitschrift umfasst die zugrundeliegende Wissenschaft, Ursachen, Ergebnisse, Behandlungen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Gehirnstörungen über alle klinischen Disziplinen und ihre Schnittstelle hinweg.
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Journal
Brain Medicine
Article Title
Camilo de la Fuente-Sandoval: Glutamate as biomarker of treatment response in early-stage schizophrenia
Article Publication Date
29-Jul-2025