“Wachsendes Ende” von Entzündungen entdeckt
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Rötung, Schwellung, Schmerz – das sind Anzeichen einer Entzündung. Sie dient dem Schutz des Körpers vor Krankheitserregern oder Fremdstoffen. Forschende der Universitäten Bonn und Köln konnten zeigen, dass Entzündungsreaktionen eines wichtigen Sensorproteins in einer bestimmten räumlichen Richtung ablaufen. Diese Erkenntnis hat das Potenzial, Entzündungen möglicherweise am „wachsenden Ende“ zu stoppen, und somit chronischen Entzündungskrankheiten Einhalt zu gebieten. Die Studie ist nun im Journal “Science Advances” erschienen.
Wissenschaftlern der Universität Heidelberg ist es gelungen, größere Gruppen von Malaria-Parasiten in Bewegung zu versetzen und die aufgezeichneten Bilddaten auszuwerten. Die sich kollektiv bewegenden Erreger bilden Wirbelsysteme, die stark von physikalischen Prinzipien bestimmt werden. Mithilfe von Computersimulationen konnten die Mechanismen ermittelt werden, die diesen rotierenden Bewegungen zugrunde liegen.
Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat im Mittelmeer eine bislang unbekannte Gruppe von frühen Algen entdeckt, deren Überreste Aufschluss über die Wassertemperatur und damit die Klimaveränderungen über Millionen von Jahren hinweg geben können. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten eine Gruppe von Lipiden, die weltweit häufig in Meeressedimenten beobachtet wird. Diese Verbindungen konnten sie bisher unbekannten Algen aus der Gruppe der Eustigmatophyten zuordnen. Ein Verhältnis dieser charakteristischen Lipide, der so genannte „Long chain Diol Index“, lässt sich wiederum verwenden, um die sommerlichen Meeresoberflächentemperaturen in der Vergangenheit zu rekonstruieren. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) erschienen.
Astronom:innen veröffentlichen heute das erste Bild des supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße. Damit zeigen sie auf einzigartige Weise, dass es sich bei dem Objekt tatsächlich um ein Schwarzes Loch handelt. Gleichzeitig geben die Forschungsergebnisse wertvolle Hinweise auf die Funktionsweise solcher supermassiver Schwarzen Löcher, die sich wahrscheinlich in den Zentren der meisten Galaxien befinden. Das Bild wurde von der internationalen Forschungskollaboration „Event Horizon Telescope (EHT)“ gemacht mit Daten eines weltumspannenden Netzes von Radioteleskopen. Theoretische Physiker der Goethe-Universität Frankfurt waren entscheidend bei Interpretation der Daten beteiligt.
Mehr als zwei Billiarden verschiedene Zustände kann ein Quantensystem mit nur 51 geladenen Atomen einnehmen. Sein Verhalten zu berechnen, ist für einen Quantensimulator ein Kinderspiel. Doch nachzuprüfen, ob das Ergebnis stimmt, ist selbst mit aktuellen Supercomputern kaum noch zu schaffen. Ein Forschungsteam der Universität Innsbruck und der Technischen Universität München (TUM) hat nun gezeigt, wie solche Systeme sich mit im 18. Jahrhundert entwickelten Gleichungen überprüfen lassen.
Nanodrähte aus einem topologischen Isolator könnten dazu beitragen, hochstabile Informationseinheiten künftiger Quantencomputer zu realisieren / Neue Ergebnisse zu Bauelementen aus topologischen Isolatoren bringen die Technologie einen wichtigen Schritt weiter / Veröffentlichung in „Nature Nanotechnology“
Der genetische Ursprung der ersten Ackerbauern im Neolithikum schien lange Zeit im Nahen Osten zu liegen. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Cell veröffentlicht wurde, zeigt, dass die ersten Bauern in Wirklichkeit eine Mischung aus eiszeitlichen Jäger- und Sammlergruppen darstellten, die sich über den Nahen Osten bis nach Südosteuropa erstreckten. An der Studie waren Forschende der Universität Bern und des Schweizerischen Instituts für Bioinformatik sowie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universität Freiburg beteiligt. Die von ihnen entwickelte Methode könnte dazu beitragen, weitere Prozesse der menschlichen Evolution mit einer bisher unerreichten Auflösung aufzudecken.
Mangelernährung in Entwicklungsländern lässt sich nicht am besten dadurch bekämpfen, dass man die Diversität der angebauten Feldfrüchte in den kleinbäuerlichen Betrieben erhöht, sondern durch eine verbesserte Marktanbindung. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des MwAPATA-Instituts in Malawi und der Universität Bonn. Mehr Vielfalt in der tierischen Produktion zeigt dagegen sehr wohl positive Effekte. Die Ergebnisse sind nun in der Fachzeitschrift „Lancet Planetary Health“ erschienen.
Eine aus wenigen Atomen bestehende Zwischenschicht ermöglicht es, den Transport von Spinströmen von einem Material in ein anderes zu verbessern. Bislang war dieser Prozess mit größeren Verlusten behaftet. Wie sich diese umgehen lassen, zeigt ein Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), des Max-Planck-Instituts (MPI) für Mikrostrukturphysik und der Freien Universität Berlin in der Fachzeitschrift "ACS Nano Letters". Die Forschenden liefern damit wichtige Erkenntnisse für viele spintronische Anwendungen, zum Beispiel zukünftige, energieeffiziente und ultraschnelle Speichertechnologien.
Ein Forschungsteam konnte am European XFEL in Hamburg polarisierte Röntgenstrahlen mit nie dagewesener Reinheit erzeugen. An den Experimenten waren neben Wissenschaftler*innen des Helmholtz-Instituts Jena, einer GSI-Außenstelle, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf beteiligt. Die Methode soll in den nächsten Jahren genutzt werden, um zu zeigen, dass sich selbst das Vakuum unter bestimmten Umständen wie ein Material verhält – eine Vorhersage aus der Quantenelektrodynamik.